Freitag, 25. August 2017 · 538 Wörter · 3891 Zeichen

Automatisiertes Fahren auf öffentlichen Straßen – das Testfeld in Düsseldorf geht an den Start

Das Projekt KoMoD – Kooperative Mobilität im digitalen Testfeld Düsseldorf kann starten. Bundesverkehrsminister Dobrindt hat am 20. Juli die Bewilligung des BMVI-geförderten Projekts bekannt gegeben.

In Düsseldorf kann demnächst automatisiertes Fahren unter realen Bedingungen getestet werden. Dazu wird im Rahmen des BMVI-geförderten Projekts KoMoD ein Gebiet innerhalb des Düsseldorfer Verkehrsraumes für Erprobungsfahrten mit Versuchsfahrzeugen freigegeben. Das Testfeld erstreckt sich von der A57 über die A52, Brüsseler Straße (B7), Heerdter Dreieck, Vodafone Campus, Rheinalleetunnel und über die Rheinkniebrücke in Straßenbereiche der Friedrichstadt. Ziel ist es, verschiedene Funktionen des vernetzten und automatisierten Fahrens unter realen Bedingungen zu erproben. Mit Hilfe der eingesetzten Versuchsfahrzeuge werden die im Projekt entwickelten Funktionen in vorgegebenen Anwendungsfällen getestet. So sollen die Testfahrzeuge Informationen zu Umleitungen etc. direkt aufs Navi erhalten bzw. auch Informationen über den Verkehrsfluss zurückmelden und so z.B. bei Stau alternative Routen für andere Fahrer aktivieren. Geschwindigkeitsbegrenzungen oder Informationen aus Ampelanlagen fließen direkt in die Längssteuerung der automatisiert fahrenden Fahrzeuge ein.

Im Rahmen dieses Projekts entwickelt das ika gemeinsam mit Vodafone eine Funktion für das automatisierte sogenannte Valet Parking. Zukünftig können Fahrer ihr Fahrzeug einfach in der Übergabezone vor dem Vodafone Parkhaus abstellen und mittels einer App auf ihrem Smartphone den Einparkvorgang starten. Das Backend verfügt über Informationen von Sensoren, die den Belegungszustand der Parkplätze überwachen und einen freien Parkplatz zuweisen. Das Fahrzeug fährt dann vollautomatisch ins Parkhaus (auch über mehrere Ebenen) und parkt auf dem vorgesehenen Parkplatz ein. Ebenfalls über die App kann der Fahrer frühzeitig den Ausparkvorgang starten, sodass er sein Fahrzeug in der Übergabezone abholen kann. Das ika entwickelt dazu die nötigen Systeme zur Umgebungserfassung, Lokalisierung, Trajektorienplanung und Regelung. Zusätzlich verantwortet das ika die Verknüpfung des Testfelds in Düsseldorf mit dem bereits bestehenden urbanen Testgelände in Aldenhoven durch eine einheitliche Netzstruktur sowie einheitliche Kommunikationsstandards. Auf diese Weise können Systeme und Funktionen zunächst im kontrollierten Feld am Aldenhoven Testing Center entwickelt und abgesichert werden, bevor sie im Testfeld Düsseldorf im Realverkehr zum Einsatz kommen.

Darüber hinaus wird das ika die im Laufe des Projekts von den verschiedenen Projektpartnern entwickelten Fahrfunktionen hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit und -effizienz bewerten sowie einen Fahrsimulator aufbauen, um die entwickelten Funktionen für jeden erlebbar zu machen.

Das Projekt KoMoD hat eine Laufzeit von 25 Monaten bis Juni 2019 und wird vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur insgesamt mit rund 9 Mio. Euro gefördert.

Beteiligt sind neben dem ika noch elf weitere Partner:

Landeshauptstadt Düsseldorf
Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen
SWARCO Traffic Systems GmbH
GEVAS software Systementwicklung und Verkehrsinformatik GmbH
ave Verkehrs- und Informationstechnik GmbH
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR)
Siemens Aktiengesellschaft
Vodafone GmbH
Mobileye Germany GmbH
TRW Automotive GmbH
Fachhochschule Potsdam
[www.ika.rwth-aachen.de]

[Logo: KoMoD]


Über das Institut für Kraftfahrzeuge (ika) der RWTH Aachen University

Das Institut für Kraftfahrzeuge (ika) beforscht unter Leitung von Herrn Prof. Dr. Lutz Eckstein das Gesamtfahrzeug einschließlich seiner Systeme und deren Wechselwirkungen. Von der Idee über innovative Komponenten- und Systemkonzepte bis hin zum Fahrzeugprototypen gestalten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Institutes das Fahrzeug der Zukunft. Das ika leistet sowohl in öffentlichen Projekten als auch in Kooperation mit Automobilherstellern und -zulieferern einen anerkannten Beitrag zur Lösung der aktuellen Herausforderungen.

Grundlage der intensiven Forschungsarbeiten für große Teile der Automobilindustrie sowie öffentliche Fördermittelgeber auf EU-, Bundes- und Landesebene stellt die umfangreiche Infrastruktur des ika dar, welche von Antriebs-, Batterie-, Fahrwerks- und Reifenprüfständen über akustische, thermodynamische und servo-hydraulische Prüfeinrichtungen bis hin zu einer Gesamtfahrzeug-Crashanlage sowie Teststrecken einschließlich modernster Messtechnik reicht. Hinzu kommt eine aktuelle Soft- und Hardwareausstattung für alle erforderlichen Simulationsdisziplinen. Das ika beschäftigt mehr als 135 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie rund 100 studentische Hilfskräfte. Zusätzlich entstehen jährlich ca. 200 studentische Arbeiten im Rahmen von Forschungs- und Entwicklungsprojekten.


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