Mittwoch, 28. Juni 2017 · 529 Wörter · 4039 Zeichen

Grünes Licht für automatisiertes Fahren

Das EU-Projekt AdaptIVe präsentiert beim Abschlussevent automatisierte Fahrfunktionen für Pkw und Lkw.

  • Das EU-Projekt AdaptIVe hat erfolgreich mit 28 Partnern aus Forschung und Entwicklung aus ganz Europa neue Funktionen des automatisierten Fahrens entwickelt und getestet.
  • Unter Leitung des ika wurden im Teilprojekt „Evaluation“ neue Methoden zur systematischen Bewertung automatisierter Fahrfunktionen entwickelt, die ein effizientes und ganzheitliches Testen der automatisierten Fahrfunktionen ermöglichen.
  • Code of Practice für die Validierung & Zulassung: Innerhalb des Projekts wurden Anforderungen an zukünftige Validierungs- und Freigabeprozesse definiert.
  • Über die gesamte Projektlaufzeit wurde zusätzlich ein Fokus auf die Nutzerakzeptanz gelegt.

Heute präsentiert das EU-Projekt AdaptIVe in Aachen die Ergebnisse der vierjährigen Arbeit mit 28 Partnern aus Forschung und Entwicklung. In insgesamt sieben Teilprojekten wurden verschiedene Aspekte des automatisierten Fahrens erforscht und einzelne Fahrfunktionen prototypisch aufgebaut. Nun werden in insgesamt acht Pkw und einem Lkw die Entwicklungen gezeigt. Gemeinsam haben die Funktionen, dass sie durch die effiziente Nutzung von V2X-Technologien und die Weiterentwicklung bestehender Sensorsysteme vor allem zur Verbesserung der Umfelderkennung, des Verkehrsflusses und dadurch auch zu mehr Sicherheit und Effizienz im Straßenverkehr beitragen. Von Valet-Parken über automatisiertes Fahren in der Stadt bis hin zu schnellen Fahrten bis 130 km/h und automatisiertem Auffahren auf Autobahnen wird das gesamte Spektrum verschiedener Fahrsituationen abgebildet. So zeigen die Prototypen beim Parken, wie die Fahrzeuge ohne Fahrer im RWTH-Parkhaus geeignete Parkplätze suchen und in diese einparken. Die Funktion „City Chauffeur“ demonstriert auf der ika-Teststrecke, wie ein Fahrzeug im städtischen Verkehr automatisiert fahren kann. Die automatisierte Fahrfunktion erkennt dabei sowohl Fußgänger als auch Objekte auf der Straße und verhindert Kollisionen. Weitere Prototypen zeigen das automatisierte Fahren von Pkw und Lkw auf Autobahnen sowie die Übernahme der Fahrzeugführung in Stop&Go-Situationen, um dort den Fahrer von der anstrengenden und monotonen Aufgabe zu entlasten.

Das AdaptIVe-Projekt hat neben den verschiedenen Fahrfunktionen auch einen Fokus auf die Nutzerakzeptanz neuer Funktionen, die aktuellen rechtlichen Rahmenbedingungen des automatisierten Fahrens sowie Anforderungen an Validierungs- und Zulassungsprozesse gelegt.

Unter Leitung des ika wurden im Teilprojekt „Evaluation“ neue Methoden zur systematischen Bewertung automatisierter Fahrfunktionen entwickelt. In diesem Zusammenhang wurde ein Rahmenwerk entwickelt, das eine ganzheitliche Bewertung von automatisierten Fahrfunktionen erlaubt. Dieses besteht aus einer technischen Evaluierung, einer Evaluierung der Mensch-Fahrzeug-Interaktion, einer Evaluierung der Interaktion der automatisierten Fahrfunktionen mit anderen Verkehrsteilnehmern und final einer Wirksamkeitsanalyse in Bezug auf Sicherheit und Verkehrseffizienz. Die im Projekt entwickelten Fahrfunktionen wurden beispielhaft mittels dieses Rahmenwerks bewertet.

Darüber hinaus wurden aufwändige Nutzerstudien in verschiedenen Fahrsimulatoren durchgeführt, um die Akzeptanz zukünftiger Systeme zu verbessern. Dabei ist die Betrachtung von Anwender und Funktion als Einheit der Schlüssel zum Erfolg.

Insgesamt hat das AdaptIVe-Projekt mit seiner Arbeit grundlegende Bausteine entwickelt, die das automatisierte Fahren verbessern und helfen, die europäische Führungsrolle bei der Entwicklung zuverlässiger, gründlich erforschter und nutzerfreundlicher Technologien zu unterstützen.


Über das Institut für Kraftfahrzeuge (ika) der RWTH Aachen University

Das Institut für Kraftfahrzeuge (ika) beforscht unter Leitung von Herrn Prof. Dr. Lutz Eckstein das Gesamtfahrzeug einschließlich seiner Systeme und deren Wechselwirkungen. Von der Idee über innovative Komponenten- und Systemkonzepte bis hin zum Fahrzeugprototypen gestalten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Institutes das Fahrzeug der Zukunft. Das ika leistet sowohl in öffentlichen Projekten als auch in Kooperation mit Automobilherstellern und -zulieferern einen anerkannten Beitrag zur Lösung der aktuellen Herausforderungen.

Grundlage der intensiven Forschungsarbeiten für große Teile der Automobilindustrie sowie öffentliche Fördermittelgeber auf EU-, Bundes- und Landesebene stellt die umfangreiche Infrastruktur des ika dar, welche von Antriebs-, Batterie-, Fahrwerks- und Reifenprüfständen über akustische, thermodynamische und servo-hydraulische Prüfeinrichtungen bis hin zu einer Gesamtfahrzeug-Crashanlage sowie Teststrecken einschließlich modernster Messtechnik reicht. Hinzu kommt eine aktuelle Soft- und Hardwareausstattung für alle erforderlichen Simulationsdisziplinen. Das ika beschäftigt mehr als 135 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie rund 100 studentische Hilfskräfte. Zusätzlich entstehen jährlich ca. 200 studentische Arbeiten im Rahmen von Forschungs- und Entwicklungsprojekten.


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Leiterin PR/Medien
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