Montag, 11. Mai 2015 · 603 Wörter · 4349 Zeichen

Minister Groschek besucht das Institut für Kraftfahrzeuge (ika) der RWTH Aachen University

Am Montag, den 11.05.2015 besuchte Nordrhein-Westfalens Minister für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr, Michael Groschek, das ika, um sich über die Zukunft des automatisierten und vernetzten Fahrens und den dort im Bau befindlichen hochdynamischen Fahrsimulator zu informieren.

Wie sieht die Zukunft des automatisierten und vernetzten Fahrens aus? Schon lange wird zu dieser Frage in Nordrhein-Westfalen an Universitäten, Forschungseinrichtungen und in der Industrie geforscht und entwickelt. Michael Groschek, NRWs Minister für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr, besucht daher verschiedene Einrichtungen im Land und informiert sich über deren Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten. Eine Station dieser Reise war heute das Institut für Kraftfahrzeuge (ika) der RWTH Aachen University. Dort wird seit über 100 Jahren nicht nur an einzelnen Themen oder Komponenten geforscht, sondern das Kraftfahrzeug in seiner gesamten Komplexität und im Zusammenspiel mit dem Gesamtsystem Verkehr betrachtet.

Während seines Besuchs sagte Groschek: „Die Digitalisierung macht auch vor dem Straßenverkehr nicht Halt. Die Entwicklung hin zum automatisierten Fahren ist nicht mehr aufzuhalten und hat ein enormes Potenzial. Der Standort Nordrhein-Westfalen mit seinen vielfältigen Kompetenzen bei der Entwicklung dieser neuen Technologien wird hier eine wichtige Rolle spielen. Das, was hier bei der RWTH Aachen entwickelt und erforscht wird, wird den Autofahrer künftig entlasten und dabei helfen, Staus und Unfälle zu vermeiden. Es ist gut, dass wir in NRW in diesem Bereich inzwischen gut aufgestellt sind.“

Im Rahmen des Besuchs präsentierte Professor Lutz Eckstein, Leiter des ika, Minister Groschek innovative Bausteine für die fahrzeugtechnische Forschung und Entwicklung. Am Beginn steht stets die Konzeption, deren Ergebnis dann virtuell dargestellt und simuliert wird. Um die Wirkung neuer Systeme erlebbar und bewertbar zu machen, entsteht aktuell am ika ein hochdynamischer Fahrsimulator, der im Herbst 2015 in Betrieb genommen wird und von dessen Baufortschritt der Minister sich persönlich überzeugen konnte.

Im nächsten Schritt erfolgt die prototypische Umsetzung und Integration der Systeme in eines der ika-Forschungsfahrzeuge, um diese bei Testfahrten in einer kontrollierten Umgebung wie beispielsweise dem durch das ika initiierten Aldenhoven Testing Center (ATC), das durch das Land NRW gefördert wurde, zu überprüfen und zu optimieren. In diesem Zusammenhang konnte Professor Eckstein Herrn Minister Groschek über den geplanten weiteren Ausbau des ATC informieren. Dort realisiert das ika derzeit gemeinsam mit sieben anderen RWTH-Instituten das „Center for European Research on Mobility“ (CERM), das ideale Voraussetzungen für die Forschung und Entwicklung an vernetzten und automatisierten Fahrzeugen in Wechselwirkung mit anderen Verkehrsteilnehmern und der Infrastruktur schafft. Ein wesentlicher Bestandteil wird eine hoch instrumentierte Forschungskreuzung sein, auf der sich u. a. kritische Szenarien, wie sie täglich hundertfach im Verkehr stattfinden, gezielt nachstellen lassen. In Zukunft sollen Verkehrsdaten, die in NRW seit Jahren auf Autobahnen sowie Bundes- und Landstraßen erhoben werden, für Forschungszwecke genutzt werden, um immer wiederkehrende Situationen zu ermitteln und das Potenzial innovativer Technologien gezielt erforschen zu können.

Im letzten Schritt der Entwicklung steht schließlich die Erprobung im öffentlichen Straßenverkehr an. Hierzu sprach Professor Eckstein mit dem Minister über die Möglichkeit, gemeinsam mit anderen Instituten und führenden Unternehmen in NRW einen modularen Baukasten zur Installation eines sogenannten Testfelds an variierenden Straßenabschnitten in Nordrhein-Westfalen zu schaffen, der für die Erprobung von vernetzten und automatisierten Fahrzeugen maßgeschneidert ist.

Professor Eckstein stellte abschließend heraus, dass neben der engen Kooperation von Politik, Wissenschaft und Industrie insbesondere die interdisziplinäre Forschung und Entwicklung unerlässlich ist, um die Führungsrolle Deutschlands in der Automobilindustrie weiter auszubauen.


Über das Institut für Kraftfahrzeuge (ika) der RWTH Aachen University

Das Institut für Kraftfahrzeuge (ika) beforscht als Teil der RWTH Aachen University das Gesamtfahrzeug einschließlich seiner Systeme und deren Wechselwirkungen. Von der Idee über innovative Komponenten- und Systemkonzepte bis hin zum Fahrzeugprototypen gestalten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Institutes das Fahrzeug der Zukunft. Das ika leistet sowohl in öffentlichen Projekten als auch in Kooperation mit Automobilherstellern und -zulieferern einen anerkannten Beitrag zur Lösung aktueller und zukünftiger Herausforderungen.

Grundlage der intensiven Forschungsarbeiten für große Teile der Automobilindustrie sowie öffentliche Fördermittelgeber auf EU-, Bundes- und Landesebene stellt die umfangreiche Infrastruktur des ika dar, welche von Antriebs-, Batterie-, Fahrwerks- und Reifenprüfständen über akustische, thermodynamische und servo-hydraulische Prüfeinrichtungen bis hin zu einer Gesamtfahrzeug-Crashanlage sowie Teststrecken einschließlich modernster Messtechnik reicht. Hinzu kommt eine aktuelle Soft- und Hardwareausstattung für alle erforderlichen Simulationsdisziplinen. Das ika beschäftigt rund 120 festangestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie mehr als 80 studentische Hilfskräfte. Zusätzlich entstehen permanent ca. 100 studentische Arbeiten im Rahmen der Forschung und Entwicklung.

 


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Institut für Kraftfahrzeuge, RWTH Aachen University
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Nikola Druce M.A.
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