Donnerstag, 16. Dezember 2021 · 742 Wörter · 5596 Zeichen

Europäischer Expertenrat veröffentlicht neue Forschungs-Roadmap zur Straßenverkehrssicherheit

  • Jährlich immer noch fast 20.000 Todesfälle im europaweiten Straßenverkehr
  • ERTRAC präsentiert Roadmap mit Forschungsthemen zur zielgerichteten Verbesserung der Sicherheit im europäischen Straßenverkehr

Aachen/Brüssel, 16. Dezember 2021 – Der European Road Transport Research Advisory Council ERTRAC hat in seiner Vollversammlung am 13. Dezember 2021 seine neue Forschungs-Roadmap zur Straßenverkehrssicherheit verabschiedet.

Angesichts immer noch zu hoher Verkehrsopferzahlen in der EU soll der von ERTRAC erarbeitete Fahrplan der EU-Kommission als Leitfaden dienen, um die europäische Forschung zum Thema Straßenverkehrssicherheit zielgerichtet voranzutreiben und ausreichend zu budgetieren. Das langfristige Ziel der EU, bis 2050 die Zahl der schweren Unfälle im Straßenverkehr auf annähernd Null zu reduzieren, kann nur erreicht werden, wenn auch auf europäischer Ebene die entsprechende Forschung zielgerichtet vorangetrieben wird. Daher stellt ERTRAC in der neuen Forschungs-Roadmap die folgenden 15 Forschungsthemen detailliert vor, die einen wesentlichen Beitrag zur Sicherheit aller Menschen im Straßenverkehr leisten können:

  • Auswirkungen disruptiver Veränderungen auf die Verkehrssicherheit
  • Sicherheit der Infrastruktur
  • Sichere Interaktion zwischen Mensch und Technik
  • Neue Wege zur Verringerung langfristiger Folgen von Verkehrsunfällen
  • Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheitskultur
  • Smarte Rettungsmaßnahmen
  • Analytische Unterstützung des Straßenverkehrssicherheitsmanagements
  • Förderung eines Bewertungsrahmens für die prädiktive Sicherheitsbewertung
  • Vorhersage und Vermeidung von Verkehrsunfällen auf der Grundlage von KI und Big Data
  • Sicherheit von Fahrradfahrenden und Nutzern anderer Mikromobilitäts-Systeme
  • Sichereres Verhalten im Straßenverkehr
  • Betriebssicherheit: neue Methoden für KI-basierte Systeme
  • Bewertung der Fähigkeiten der Verkehrsteilnehmenden in zukünftigen Szenarien des Straßenverkehrs
  • Zuverlässigkeit sicherheitskritischer Systeme und Komponenten in zukünftigen Fahrzeugen
  • Vorbereitung eines Rechtsrahmens für einen sicheren und inklusiven automatisierten Straßenverkehr

Erarbeitet wurden diese Forschungsthemen im Lauf des Jahres 2021 in mehreren Online-Workshops und -Konsultationen gemeinsam mit zahlreichen Vertreterinnen und Vertretern u.a. der europäischen Automobil- und Zulieferindustrie, der Hochschulen, außeruniversitären Forschungseinrichtungen, Nutzerverbänden, nationalen Behörden und der Europäischen Kommission.

Darüber hinaus gibt das unter der Koordination unseres stellvertretenden Institutsleiters Prof. Peter Urban entstandene Dokument einen Überblick über den Stand der europäischen Forschung zur Straßenverkehrssicherheit und fasst wesentliche politische Zielsetzungen zusammen.

Die Inhalte dieser und weiterer ERTRAC-Roadmaps sind als Empfehlungen zur Ausgestaltung zukünftiger Ausschreibungen im Rahmen des „Horizon Europe“-Programms zu verstehen und genießen auf Seiten der Europäischen Kommission eine hohe Beachtung. Die neue ERTRAC Roadmap zur Straßenverkehrssicherheit ist zu finden unter: https:/www.ertrac.org/uploads/images/ERTRAC%20Safety%20Roadmap%202021.pdf oder über  www.ertrac.org

Sie wird ergänzt durch die Forschungsagenda der Europäischen Partnerschaft zum automatisierten Fahren: https:/www.ccam.eu/our-actions/sria/

Die Koordination und intensive inhaltliche Mitgestaltung der ERTRAC-Roadmap ist ein weiterer Baustein im thematisch breit angelegten Engagement des ika in zahlreichen europäischen Verbänden, Partnerschaften und Projekten. Dieses umfassende Engagement macht das ika zum mit Abstand erfolgreichsten deutschen Hochschulinstitut in der europäischen Straßenverkehrsforschung.

Über den European Road Transport Research Advisory Council (ERTRAC)

ERTRAC ist die von der Kommission offiziell anerkannte und geförderte Technologieplattform für den Straßenverkehrssektor. Sie repräsentiert ein weites Spektrum von Akteuren, u.a. aus den Bereichen Fahrzeugtechnik, Verkehrsmanagement, Logistik, Kommunikationstechnik sowie Energieversorgung, und bringt diese mit Vertreter*innen der öffentlichen Hand auf europäischer, nationaler und regionaler Ebene zusammen. Diese Vielfalt verleiht der Plattform eine einzigartige Rolle als Expertenrat für die Straßenverkehrsforschung. Die Mission von ERTRAC besteht in der übergreifenden Koordination privater und öffentlicher Forschungsaktivitäten zum nachhaltigen Straßenverkehr der Zukunft und in der Formulierung von Empfehlungen zur Initiierung solcher Forschungsaktivitäten. ERTRAC entwickelt daher in verschiedenen Arbeitsgruppen Forschungs-Roadmaps als Referenz für die Planung zukünftiger europäischer wie auch nationaler Verkehrsforschungsprogramme. Weitere Informationen zur europäischen Technologieplattform ERTRAC sind zu finden unter: www.ertrac.org


Über das Institut für Kraftfahrzeuge (ika) der RWTH Aachen University

Das Institut für Kraftfahrzeuge (ika) beforscht unter Leitung von Herrn Prof. Dr. Lutz Eckstein das Gesamtfahrzeug einschließlich seiner Systeme und deren Wechselwirkungen. Von der Idee über innovative Komponenten- und Systemkonzepte bis hin zum Fahrzeugprototypen gestalten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Institutes das Fahrzeug der Zukunft. Das ika leistet sowohl in öffentlichen Projekten als auch in Kooperation mit Automobilherstellern und -zulieferern einen anerkannten Beitrag zur Lösung der aktuellen Herausforderungen.

Grundlage der intensiven Forschungsarbeiten für große Teile der Automobilindustrie sowie öffentliche Fördermittelgeber auf EU-, Bundes- und Landesebene stellt die umfangreiche Infrastruktur des ika dar, welche von Antriebs-, Batterie-, Fahrwerks- und Reifenprüfständen über akustische, thermodynamische und servo-hydraulische Prüfeinrichtungen bis hin zu einer Gesamtfahrzeug-Crashanlage sowie Teststrecken einschließlich modernster Messtechnik reicht. Hinzu kommt eine aktuelle Soft- und Hardwareausstattung für alle erforderlichen Simulationsdisziplinen. Das ika beschäftigt mehr als 135 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie rund 100 studentische Hilfskräfte. Zusätzlich entstehen jährlich ca. 200 studentische Arbeiten im Rahmen von Forschungs- und Entwicklungsprojekten.


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Institut für Kraftfahrzeuge, RWTH Aachen University
Steinbachstraße 7
52074 Aachen

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Leiterin PR/Medien
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52074 Aachen · Deutschland

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