AsPeCSS

Assessment methodologies for forward looking integrated pedestrian and further extension to cyclist safety systems

Trotz stetig verbesserter Sicherheitsmaßnahmen in Kraftfahrzeugen sind Fußgänger und Radfahrer nach wie vor besonders gefährdet. So betrug im Jahr 2009 der Anteil der Fußgänger an den Verkehrstoten in der EU mehr als 19 %. Viele dieser Unfälle werden durch unaufmerksame Fahrer verursacht und können somit durch die Einführung aktiver Fußgängerschutzsysteme vermieden werden. Aus diesem Grund wird im Rahmen des von der Europäischen Kommission geförderten Projekts AsPeCSS das Ziel verfolgt, die Verbreitung solcher Systeme zu unterstützen, indem ein Testverfahren entwickelt wird, das eine transparente Bewertung des Nutzens von aktiven Fußgängerschutzsystemen erlaubt und beispielsweise bei der Bewertung durch Euro NCAP Anwendung finden kann. Dabei wird anstelle einer ausschließlichen Betrachtung der passiven Sicherheitseinrichtungen, wie sie in konventionellen Crashtests betrieben wird, die Wechselwirkung zwischen aktiven und passiven Systemen einbezogen.

Um eine vollständige Bewertung vornehmen zu können, wird innerhalb des Projekts eine Methodik entwickelt, die eine kombinierte Beurteilung von aktiven und passiven Sicherheitsmaßnahmen erlaubt. Zur Bewertung der passiven Sicherheit werden Simulationen durchgeführt, die einen Zusammenhang zwischen dem Verletzungsrisiko und der Kollisionsgeschwindigkeit für unterschiedliche Aufprallpunkte beschreiben. Um aktive Sicherheitsmaßnahmen in die Bewertung einzubeziehen, werden zunächst auf Basis von Realunfalldaten Testszenarios abgeleitet. Des Weiteren wird ein Testverfahren entwickelt, das die Untersuchung des Systemverhaltens in diesen Szenarien ermöglicht. Dazu werden entsprechende Test-Tools wie Fußgänger-Dummy und Antriebssystem spezifiziert. Zudem wird das Fahrerverhalten modelliert und ebenfalls im Testprotokoll berücksichtigt. Mit Hilfe des definierten Testverfahrens lässt sich die durch das System bewirkte Geschwindigkeitsreduktion ermitteln. Dieses Testverfahren wird um zusätzliche Tests zur Untersuchung des Systems auf eventuelle Fehleingriffe erweitert.

Das ika ist an der Entwicklung des Fahrermodells beteiligt. Da aktive Fußgängerschutzsysteme im Regelkreis Fahrer – Fahrzeug – Fahrumgebung wirken, kann eine sinnvolle Systembewertung nicht erreicht werden, ohne die Fahrerreaktion zu berücksichtigen. Diese wirkt sich beispielsweise bei Systemen aus, die den Fahrer vor einer Kollision mit einem Fußgänger warnen ohne aktiv einzugreifen. Dazu wird zunächst ein Modell des Fahrerverhaltens definiert. Dieses Fahrermodell wird im Rahmen einer Probandenstudie im Fahrsimulator des ika validiert und parametriert. Des Weiteren werden am ika Simulationen mit Human Body Models durchgeführt, um den Einfluss der Aufprallbedingungen auf das Verletzungsrisiko des Fußgängers zu bestimmen.

Das zweite Forschungsfeld des ika in UR:BAN ist im Teilprojekt Kontrollierbarkeit angesiedelt. Hier steht die Untersuchung der Fahrerleistung beim Auftreten von Fehler- oder Nutzenfällen im Vordergrund. Mithilfe der Generierung und Implementierung einer Fahrerleistungsdatenbank soll eine erste Abschätzung der Kontrollierbarkeit von neuen Systemkonzepten in einem frühen Entwicklungsstadium ermöglicht werden. Zudem dient die Datenbank dazu, bestehenden Forschungsbedarf zu identifizieren und diesen durch gezielte experimentelle Untersuchungen im kontrollierten Testfeld zu adressieren.

Das Projekt ist im September 2011 gestartet und hat eine Laufzeit von 30 Monaten. Die Gesamtkosten des Projekts betragen 3,88 Millionen Euro, wovon 2,37 Millionen von der Europäischen Kommission getragen werden.

An diesem Projekt sind neben dem ika 11 Partner aus 7 Ländern beteiligt:
Applus+ IDIADA, Autoliv Development, Bundesanstalt für Straßenwesen, BMW Group, Bosch, Humanetics, PSA Peugeot Citroen, Toyota, TRL, TRW, Uniresearch

AsPeCSS-Logo

Kontakt

Timo Woopen M.Sc.
Forschungsbereichsleiter
Fahrzeugintelligenz und Automatisiertes Fahren
+49 241 80 23549
E-Mail

Projektlaufzeit

09/2011 – 02/2014

Projektpartner

ika, Applus+ IDIADA, Autoliv Development, Bundesanstalt für Straßenwesen, BMW Group, Bosch, Humanetics, PSA Peugeot Citroen, Toyota, TRL, TRW, Uniresearch

Gefördert durch

[Logo: Europäische Union]

Adresse

Institut für Kraftfahrzeuge
RWTH Aachen University
Steinbachstraße 7
52074 Aachen · Deutschland

office@ika.rwth-aachen.de
+49 241 80 25600

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