NiVVE

Nutzfahrzeuge im Vergleich – Verbrennungs- vs. Elektromotor

Motivation

Bei bisher in Nordrhein-Westfalen und Deutschland durchgeführten Flottenversuchen im Rahmen der Markteinführung der Elektromobilität ist die Frage nach einem direkten Vergleich der Wirtschaftlichkeit auf Gesamtkostenbasis (TCO, Total Cost of Ownership) unbeantwortet geblieben. Mit der Durchführung eines Vergleichsflottenversuches im Projekt NiVVE (Nutzfahrzeuge im Vergleich – Verbrennungs- vs. Elektromotor) soll die Frage nach dem Wirtschaftlichkeitsvergleich für das Segment der leichten Nutzfahrzeuge exemplarisch beantwortet werden. Eingesetzt wurden dabei neun Fahrzeuge in drei Referenzgruppen. Dabei handelte es sich um drei dieselbetriebene Fahrzeuge (2 x Nissan NV200, 1 x Fiat Panda) sowie – bis auf den Antrieb – baugleiche Elektrofahrzeuge mit und ohne Schnellladefunktion (4 x eWolf Omega 0.7, 2 x eWolf Delta 1). Die Dieselfahrzeuge legten dabei 61.000 km und die Elektrofahrzeuge ca. 55.000 km während der Projektlaufzeit zurück.

Vorgehensweise

Im Projekt wurden zunächst die derzeitigen und zukünftigen Rahmenbedingungen für leichte Nutzfahrzeuge in Europa analysiert und damit Fördermöglichkeiten systematisch erfasst. Um die Flottenfahrzeuge im Feld (schnell-)laden zu können, wurde eine prototypische Ladesäule nach dem Chademo-Standard entworfen, aufgebaut und in Betrieb genommen. Schließlich wurden typische Einsatzmuster von LNF in Deutschland und die Rahmenbedingungen der beteiligten Flottenbetreiber untersucht, was die hohe Bedeutung der Wirtschaftlichkeit unterstreichen konnte. Zur Auswertung der Daten wurden die Fahrzeuge mit Datenloggern ausgerüstet, eine entsprechende Dateninfrastruktur aufgebaut, die Fahrzeugnutzer in regelmäßigen Abständen befragt sowie Optimierungspotentiale erschlossen und umgesetzt. Die aggregierten Daten konnten so hinsichtlich verschiedener Kriterien ausgewertet werden.

Kernergebnisse

Beim Vergleich der im Flottenversuch gemessenen Verbrauchswerte mit den Herstellerangaben zeigt sich eine deutliche Differenz bei den Dieselfahrzeugen, während die eingesetzten Elektrofahrzeuge sehr nah an dem angegebenen Herstellerwert lagen. Dadurch wurde bei der TCO-Berechnung der geschätzte Realverbrauch vom Normverbrauch differenziert. Bei der Analyse des Nutzungsverhaltens zeigte sich, dass die Dieselfahrzeuge grundsätzlich auf längeren Strecken eingesetzt werden als die Elektrofahrzeuge. Jedoch gab es große Schwankungen zwischen den einzelnen Fahrzeugen. Zum Abschluss wurden relevante Handlungsempfehlungen für die beteiligten Akteure abgeleitet sowie die Kernergebnisse des Projektes, insb. ein für die Öffentlichkeit gedachter TCO-Rechner auf Basis eines zu diesem Zweck entwickelten Tools, auf einer Online-Plattform veröffentlicht. Für die Politik wurde aufgezeigt, dass ein signifikanter wirtschaftlicher Vorteil für elektrische Nutzfahrzeuge im Flottenbetrieb und damit ein großer Marktdurchsatz von E-Nfz kurzfristig nur durch eine monetäre Incentivierung, idealerweise durch Einmalzahlungen geschaffen werden kann. Auf Seiten der Automobilindustrie wäre es möglich, durch Schaffung geeigneter Standards und Schnittstellen zur Schaffung von Skaleneffekten beizutragen sowie geeignete Absatzverfahren an die Notwendigkeiten der Elektromobilität anzupassen, z. B. durch (Batterie-) Leasing das wirtschaftliche Risiko für potentielle Fahrzeugkunden zu reduzieren. Flottenbetreiber sollten die E-Fahrzeuge entsprechend der technischen Potentiale einsetzen, um den wirtschaftlichen Vorteil bei den laufenden Kosten voll auszunutzen.

NiVVE-Logo

Projektlaufzeit

01/2013 – 06/2015

Projektpartner

e-Wolf GmbH, ika, RVK, SWK

Gefördert durch

[Logo: Europäische Union][Logo: Ziel2.NRW][Logo: Europäischer Fonds für regionale Entwicklung]

Veröffentlichungen

Poster 2013
Poster 2014

Adresse

Institut für Kraftfahrzeuge
RWTH Aachen University
Steinbachstraße 7
52074 Aachen · Deutschland

office@ika.rwth-aachen.de
+49 241 80 25600

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