ENABLE
Entwicklung und Evaluation eines inklusiven Mobilitätskonzepts – Projektphase 1
Mobilität ist eine der zentralen Grundvoraussetzungen für die Inklusion von Menschen – ob mit oder ohne Behinderung und Beeinträchtigungen. Jedoch sehen sich insbesondere Menschen mit Einschränkungen oftmals einem restringierten Mobilitätsangebot gegenüber. Damit sie dennoch ihre Rechte gleichberechtigt wahrnehmen können, müssen Menschen mit Einschränkungen z.B. ihre Wohnung, ihren Arbeitsplatz, Bildungsstätten, Einkäufe, Begleitung ihrer Schutzbefohlenen, ärztliche und Rehabilitationseinrichtungen und weitere Orte des gesellschaftlichen Lebens ungehindert erreichen können. Eine barrierefreie Infrastruktur ist eine notwendige Voraussetzung für die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen am sozialen Leben. In diesem Zusammenhang kommt der Bereitstellung adäquater individueller Fortbewegungsmittel eine wesentliche Rolle zu.
Im Auftrag der Aktion Mensch wurde im Projekt ENABLE durch die fka GmbH in Kooperation mit dem Lehr- und Forschungsgebiet Gesundheitspsychologie des IfP (Institut für Psychologie, RWTH Aachen University) und den Forschungsbereichen Verkehrspsychologie & Akzeptanz sowie Fahrzeugkonzepte & HMI des ika (Institut für Kraftfahrzeuge, RWTH Aachen University) für diese Herausforderung ein inklusives Mobilitätskonzept entwickelt, von dem Menschen mit und ohne Einschränkungen gleichermaßen profitieren können. Dieses soll einen Mehrwert gegenüber bereits vorhandenen technischen Individuallösungen darstellen, indem die im Konzept vorgesehenen modularen technischen Ansätze je nach Zielgruppe adaptierbar sind.
In Rahmen des Projektes wurden zunächst die Zielgruppen mit besonders hohem Bedarf in diesem Themengebiet durch eine Onlinebefragung von Experten im Bereich der Behindertenarbeit identifiziert. Diese Zielgruppen wurden im Anschluss im Rahmen von Workshops direkt befragt, welche Schwierigkeiten konkret bestehen und was sie sich für ihr Mobilitäterlebnis wünschen. Daraus wurden übergeordnete Bedürfnisse abgeleitet, deren Erfüllung mit bereits vorhandenen Lösungen abgeglichen wurde, um mögliche Handlungsbedarfe zu identifizieren und zu gewichten. Mit Fokus auf Mobility-on-Demand wurden konkrete Anforderungen an ein inklusives Mobilitätskonzept erarbeitet und eine auf den zuvor abgeleiteten Bedürfnissen basierende Konzeptversion entwickelt. Diese unterstützt über ein fähigkeitsgerechtes HMI die Nutzenden bei der Planung ihrer Wege und garantiert über den Einbezug heutiger Mobilitätsangebote sowie das Füllen von vorhandenen Lücken über ein barrierefreies Fahrzeugkonzept ein lückenloses, selbstbestimmtes Mobilitätserlebnis.
Die Projektphase 1 legte den Grundstein mit Blick auf die anvisierte Realisierung und Erprobung der Teilaspekte eines adaptiven und inklusiven Mobilitätskonzeptes. Zur Erlangung dieses übergeordneten Ziels sollen nun im Anschluss an die Projektphase 1 weitere konsekutive Teilprojekte aufgebaut und verzahnt werden. Hierzu sondieren wir derzeit gemeinsam mit der Aktion Mensch die organisatorischen Möglichkeiten und den Einbezug weiterer Partner zur Realisierung.
Bei Interesse an einer Mitwirkung oder Unterstützung bei der Realisierung freuen wir uns über Ihre Nachricht!
Kontakt
Dr. phil. Stefan Ladwig
Forschungsbereichsleiter
Verkehrspsychologie und Akzeptanz
+49 241 80 23888
E-Mail
Projektlaufzeit
01/2021 – 09/2021
Projektpartner
Aktion Mensch, fka GmbH, ika, Institut für Psychologie (IfP) der RWTH Aachen
Designentwicklung
Eine Bildergalerie zum Design-Entwicklungsprozess aus dem Projekt finden Sie hier.