StudentCar
Fahrzeuganforderungen der kommenden Generation
Entwicklung eines Konzeptes auf Basis einer Marktstudie unter jungen Leuten
Wie sieht die zukünftige Mobilität junger Menschen aus? Welche Rolle spielt das Automobil für die kommende Generation und welche Emotionen werden zukünftig mit dem Auto verbunden? Eine Fragestellung, der die Automobilindustrie begegnen muss, um langfristig die Mobilitätsbedürfnisse der kommenden Kundengeneration zu erfüllen. Das Institut für Kraftfahrzeuge (ika) der RWTH Aachen University hat sich dieser Aufgabe nun gestellt und ein entsprechendes Fahrzeugkonzept entwickelt.
Ausgehend von der Fragestellungen nach der zukünftigen Wahrnehmung und dem Stellenwert des Automobils bestand die Aufgabe darin, das Verbesserungspotenzial aktueller Fahrzeugen zu identifizieren, notwendige Technologien und sinnvolle Innovationen zu berücksichtigen und einen Zielpreis zu ermöglichen, der den finanziellen Mitteln der Zielgruppe gerecht wird. Ergebnis der Studie ist ein Konzept für ein straßenzulassungsfähiges Fahrzeug für den europäischen Markt im Jahr 2015. Den Ausgangspunkt der Konzeptentwicklung bildete eine Markt- und Anforderungsanalyse unter 1.200 Schüler*innen und Student*innen im Alter zwischen 15 und 29 Jahren. Herausgekommen ist ein Fahrzeug mit einem modernen Styling und klaren Linien.
Ein Schwerpunkt der Entwicklung lag auf der Auslegung der Fahrzeugarchitektur und des Karosseriekonzeptes. Die Anforderungen an den Antrieb erforderten die Integration eines verbrauchsgünstigen Ottomotors und optional einer elektrischen Hinterachse als Plug-In-Hybrid. Die Aufbauform als Steilheck berücksichtigt beim Fahrzeug dies ebenso, wie die Forderung nach einem großen Innenraum und Platz für bis zu 5 Insassen. Die kompakten Außenabmessungen (Länge 3955 mm, Radstand 2750 mm) erfordern ein intelligentes Package mit kurzen Überhängen. Der Innenraum ist mit Einzelsitzen ausgestattet, die eine flexible Anordnung erlauben, sodass z. B. der mittlere Rücksitz nach hinten versetzt werden kann, damit mehr Schulterfreiheit für die Fondpassagiere entsteht. Die Karosseriestruktur basiert auf einem Aluminium-Spaceframe, der Leichtbau bei geringen Stückzahlen ermöglicht. Für höhere Stückzahlen ist eine Stahlkarosserie vorgesehen. Die Außenhaut besteht aus Kunststoffpanelen.
In der Konzeptentwicklung wurden die Ergebnisse der Marktanalyse zu Fahrzeuganforderungen abgeleitet. Das Konzept wurde ausgehend von einem weißen Blatt Papier, über die Packageauslegung, das Maßkonzept bis hin zur konstruktiven Umsetzung entwickelt. Die Absicherung des Fahrzeugkonzeptes umfasste die Bauraumuntersuchung, eine Kosten- und Gewichtsanalyse, eine Verbrauchsermittlung sowie FE-Berechnungen zu Crash, Steifigkeit und Aerodynamik.

Kontakt
Dr. phil. Stefan Ladwig
Forschungsbereichsleiter
Verkehrspsychologie und Akzeptanz
+49 241 80 23888
E-Mail
Dr.-Ing. Dinesh Thirunavukkarasu
Forschungsbereichsleiter
Fahrzeugkonzepte und HMI
+49 241 80 25699
E-Mail
Projektlaufzeit
01/2010 – 12/2010