UrbANT
Automatisierte, nutzerorientierte Transportplattform für den urbanen Raum
Mit dem Fahrrad, zu Fuß und mit öffentlichen Verkehrsmitteln können in Städten viele Wegstrecken bequem zurücklegt werden. Müssen jedoch große oder schwere Güter transportiert werden, z.B. nach einem Einkauf, erscheint auch im urbanen Raum das Auto noch als ein erforderliches Transportmittel.
Im Projekt UrbANT, dessen Akronym für die Entwicklung einer urbanen, automatisierten, nutzerorientierten Transportplattform steht, konzipiert das Institut für Kraftfahrzeuge als Gesamtprojektleiter zusammen mit neun Projektpartnern ein elektrisch angetriebenes Mikromobil, das eine Alternative zum Pkw in Innenstädten darstellen soll. Es wird einerseits Fußgängern eine sichere und komfortable Beförderung großer und schwerer Güter erlauben und dabei sicher, zuverlässig und intuitiv mit dem Nutzer interagieren und ihm automatisch folgen. Andererseits wird sich UrbANT autonom fortbewegen, um eigenständig zum nächsten Auftrag zu gelangen oder als autonomes Liefersystem auf der letzten Meile zu fungieren. Um möglichst viele Anwendungsfälle im urbanen Raum zu erfüllen, entstehen drei unterschiedliche Aufbauten, die speziell an die Anforderungen beim Transport von Einkäufen und Lebensmitteln, sperrigen Gütern sowie Paket- und Kuriersendungen zugeschnitten sind.
Die Einbindung potenzieller Nutzer bereits in der Frühphase des Projekts ermöglicht es, Wünsche und Bedürfnisse in Bezug auf das neue Mobilitätskonzept in urbanen Szenarien zu ermitteln. Die Ergebnisse, die im Rahmen von Workshops in Aachen, Berlin und München erfasst worden sind und etwa der Einsatz auch in nicht-barrierefreien betreffen, bilden die Grundlage für die Fahrzeuggestaltung und prägen damit die Richtung der weiteren Entwicklung. Iterative Nutzerstudien im weiteren Projektverlauf ermöglichen darüber hinaus die Validierung von Zwischenergebnissen aus den Bereich der Ergonomie, Automatisierung und Nutzerinteraktion.
Insgesamt entsteht mit UrbANT ein Kurzstrecken-Transportsystem, das Bürgersteige mit bis zu 6 km/h befährt, in nicht-barrierefreien Umgebungen einsetzbar ist, sowohl seinen Nutzern folgt als auch autonom fährt und dabei mit ihnen wie auch mit Passanten interagiert. Durch drei verschiedene Aufbauten für Lebensmittel, sperrige Güter und KEP-Sendungen, können Güter von bis zu 60 kg emissionsfrei innerstädtisch und ohne Pkw transportieren werden.
Das Institut für Kraftfahrzeuge verantwortet neben der Gesamtprojektleitung die Entwicklung der Fahrplattform mit Antrieb, Fahrwerk und Struktur sowie des Paketstationsaufbaus und des Gesamtfahrzeugdesigns aller Aufbauten. Darüber hinaus entwickelt das ika das Interaktionssystem für die Nutzer in Form des Fahrzeug-HMI und der Smartphone-Apps und führt die iterativen Nutzerstudien mit Primär- und Sekundärnutzern sowie den abschließenden Feldtest durch.

Kontakt
Dr.-Ing. Dinesh Thirunavukkarasu
Forschungsbereichsleiter
Fahrzeugkonzepte und HMI
+49 241 80 25699
E-Mail
Projektlaufzeit
05/2019 – 05/2022
Projektpartner
ika (Gesamtprojektleiter), Bundesanstalt für Straßenwesen, BE-Power, Deutsche Institute für Textil- und Faserforschung, easy2cool, Ford, Institut für Unternehmenskybernetik, Lehrstuhl für Technik und Individuum der RWTH Aachen University, Innovationsmanufaktur, neomesh
Projektwebseite
Gefördert durch
Das diesem Bericht zugrundeliegende Vorhaben wurde mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung unter dem Förderkennzeichen 16SV7919 gefördert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt beim Autor.
Designentwicklung
Eine Bildergalerie zum Design-Entwicklungsprozess aus dem Projekt finden Sie hier.