Dissertation

Dekomposition elementarer Bedienaufgaben zur systematischen Bewertung von Interaktionkonzepten moderner Infotainmentsysteme

Autor*in:
Christopher Alfons Ewald Brockmeier
Seitenzahl:
149
Keywords:
Bedienaufgaben, Gebrauchstauglichkeit, HMI, Interaktionskonzept, MMI, active safety, aktive Sicherheit, infotainment, interaction concept, operating task, usability, user experience
Jahr:
2025
Sprache:
Deutsch
Format:
digital

Das Funktionsangebot und die daraus resultierende Interaktionskomplexität von modernen In-Vehicle-Infotainment-Systemen (IVIS) ist in den letzten Jahren stetig gestiegen und wird in der Zukunft getrieben durch die Nutzererwartungen, die wirtschaftliche Bedeutung für die Fahrzeughersteller und den technologischen Fortschritt weiter ansteigen. Umgekehrt ist die Ablenkung von der Fahraufgabe eine der Hauptunfallursachen. Im Kontext dieser Entwicklung ist es das Ziel dieser Arbeit, etablierte Interaktionskonzepte systematisch zu untersuchen und deren Eignung vor dem Hintergrund der aktiven Sicherheit zu überprüfen. Im Rahmen dieser Arbeit wird anhand typischer Nutzungsszenarien per Dekomposition der Interaktionsaufgaben ein Set elementarer Bedienaufgaben abgeleitet. Dieses Set stellt auf der einen Seite einen klar abgegrenzten und bewertbaren Untersuchungsraum dar, deckt auf der anderen Seite aber gleichzeitig mit seinen wenigen, grundlegenden Bedienaufgaben das typische Spektrum heutiger IVIS Interaktionen ab. Anhand der elementaren Bedienaufgaben werden im Folgeschritt moderne IVIS hinsichtlich der Interaktionsgestaltung systematisiert und besonders geeignete Interaktionsprinzipien zur weiteren Betrachtung je elementarer Bedienaufgabe und Interaktionsmodalität ausgewählt. Dabei werden der Dreh-Drücksteller, der Touchscreen und das Touchpad als die Interaktionsmodalitäten ermittelt, die sich sowohl im Kraftfahrzeug aber auch im Konsumgüterelektronikbereich zur Interaktion mit komplexen Mensch-Maschine-Schnittstellen etabliert haben. Darüber hinaus wird die Freihand Gestensteuerung in der Luft betrachtet, welche ein besonders hohes Innovationspotential aufweist. Zur Bewertung werden generische Interaktionskonzepte entwickelt, die als interaktive Prototypen durch eine hohe Standardisierung und Vergleichbarkeit vor allem das zu Grunde liegende Interaktionsprinzip bewertbar darstellen. Als Bewertungskriterien werden die Gebrauchstauglichkeit, in Form von der Effektivität, Effizienz und Zufriedenstellung und dessen Einfluss auf die aktive Sicherheit in Form von visueller Ablenkung und Performanz der Fahraufgabe in einer Nutzerstudie untersucht. Es kann nachgewiesen werden, dass erhebliche Unterschiede je Interaktionsmodalität und elementarer Bedienaufgabe in Bezug auf die Gebrauchstauglichkeit und aktive Sicherheit bestehen und verschiedene Interaktionsmodalitäten je Aufgabentyp am geeignetsten sind. Dabei korrelieren die objektiven Ergebnisse mit der subjektiven Wahrnehmung der Nutzer und somit potenziell auch mit einer Kaufbereitschaft. Die Ergebnisse geben somit wertvollen Aufschluss über die Konzeption zukünftiger IVIS.

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