Mittwoch, 09. Oktober 2013 · 599 Wörter · 4436 Zeichen

22. Aachener Kolloquium Fahrzeug- und Motorentechnik

Auch in diesem Jahr erlebten 1800 Teilnehmer technische Innovationen und spannende Diskussionen über die neuesten Entwicklungen in der Automobilbranche.

Das 22. Aachener Kolloquium Fahrzeug- und Motorentechnik unter Leitung von Professor Lutz Eckstein (Institut für Kraftfahrzeuge) und Professor Stefan Pischinger (Lehrstuhl für Verbrennungskraftmaschinen) der RWTH Aachen University war erneut mit 1800 Teilnehmern vollständig ausgebucht. Über 100 Fachvorträge und eine Fachausstellung mit 65 Austellern verdeutlichen auch in diesem Jahr den hohen Stellenwert von Europas größtem Kongress im Bereich Fahrzeug- und Motorentechnik.

Nach der Begrüßung durch Prof. Dr.-Ing. Ernst M. Schmachtenberg, Rektor der RWTH Aachen University, erfuhren vor allem die sechs Plenarreden hochrangiger Führungskräfte aus der Automobilindustrie besondere Aufmerksamkeit.

Dr. Heinz-Jakob Neußer, Technischer Entwicklungsvorstand der Marke Volkswagen, zeigte im Eröffnungsvortrag, wie wichtig es für Ingenieure ist, beständig weiter zu denken. So erläuterte er trotz der hohen Bedeutung, die der VW-Konzern dem Thema Elektromobilität zumisst, welche Vorteile auch CNGbetriebene Fahrzeuge beim Thema CO₂-Reduktion aufzuweisen haben. Neben der Förderung der Elektromobilität sollten Politik und insbesondere auch die Betreibergesellschaften weiterhin in den Ausbau des
Tankstellennetzes investieren.

Anschließend erläuterte Peter Langen, Bereichsleiter Entwicklung Fahrdynamik bei BMW, wie mit den neuen Modellen i3 und i8 nicht einfach nur bestehende Fahrzeuge zu Elektrofahrzeugen umgerüstet wurden, sondern das Thema Elektromobilität von Grund auf neu gedacht wurde – so entstand der Gedanke „born electric“. Peter Langen betonte, dass bei diesen Fahrzeugen die „Freude am Fahren nicht trotz, sondern wegen der Elektromobilität“ besonders groß sei.

Mitsuo Hitomi, Mitglied der Geschäftsführung der Mazda Motor Corporation, verdeutlichte in seinem Vortrag die Wichtigkeit der Verbesserung von Verbrennungsmotoren
als automobilem Antrieb. Bis zur Etablierung einer umweltfreundlichen Energiequelle sei es nötig, das Potenzial von Verbrennungsmotoren effektiver zu nutzen. Wolf-Henning Scheider, Geschäftsführer der Robert Bosch GmbH, thematisierte in seinen Ausführungen das vernetzte Fahrzeug. Heutige Kunden seien an die ständige Verfügbarkeit des Internets mit entsprechenden Apps und Services gewöhnt und erwarteten diese auch im Auto. Die Vernetzung von Fahrzeugen sei darüber hinaus von der Fahrerassistenz bis hin zum automatisierten Fahren von Bedeutung. Für die Automobilindustrie ergeben sich so laut Scheider verschiedene Herausforderungen, aber auch neue wirtschaftliche Möglichkeiten.

In der abschließenden Plenarsession wird Dr. Stefan Sommer, Vorstandsvorsitzender der ZF Friedrichshafen AG, über das Thema „Fahrdynamik und Komfort für das Automobil der nächsten Generation“ und Toshihiro Mibe, Geschäftsführer des Forschungs- und Entwicklungs-Centers Automobil bei Honda R&D zum Thema „Earth Dreams Technology – Die Zukunft der Antriebsstrangentwicklung von Honda“ referieren.

In der begleitenden Fachausstellung zeigten zahlreiche Aussteller ihre aktuellen Entwicklungen und Projekte. Im Bereich Fahrzeugtechnik präsentierte beispielsweise die Forschungsgesellschaft Kraftfahrwesen mbH Aachen anhand ihres Fahrzeugkonzepts SpeedE eine neuartige Vorderachse, die Einschlagwinkel von bis zu 90° ermöglicht, und eine Steer-by-Wire-Lenkung mit Sidesticks anstelle eines Lenkrads. In einem Fahrsimulator konnten die Besucher sich ein Bild von den Vorzügen dieser neuen Technologie machen. Für motortechnisch interessierte Teilnehmer bot der Stand der FEV GmbH ein großes Spektrum an technischen Neuerungen. Darunter befand sich zum Beispiel der Lamborghini Avantador mit einem 700 PS starken V10 Motor dessen reduzierte Reibung zu einer Verbesserung des Kraftstoffverbrauchs führt.

Auch in Zukunft werden die vielfältigen Themen der Fahrzeug- und Motorentechnik von hoher Bedeutung für Forschung und Industrie sein, sodass das 23. Aachener Kolloquium bereits terminiert ist:
Vom 6. bis 8. Oktober 2014 wird der Eurogress Aachen erneut zum Treffpunkt automobilbegeisterter Experten aus Industrie und Wissenschaft.


Über das Institut für Kraftfahrzeuge (ika) der RWTH Aachen University

Das Institut für Kraftfahrzeuge (ika) beforscht als Teil der RWTH Aachen University das Gesamtfahrzeug einschließlich seiner Systeme und deren Wechselwirkungen. Von der Idee über innovative Komponenten- und Systemkonzepte bis hin zum Fahrzeugprototypen gestalten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Institutes das Fahrzeug der Zukunft. Das ika leistet sowohl in öffentlichen Projekten als auch in Kooperation mit Automobilherstellern und -zulieferern einen anerkannten Beitrag zur Lösung aktueller und zukünftiger Herausforderungen.

Grundlage der intensiven Forschungsarbeiten für große Teile der Automobilindustrie sowie öffentliche Fördermittelgeber auf EU-, Bundes- und Landesebene stellt die umfangreiche Infrastruktur des ika dar, welche von Antriebs-, Batterie-, Fahrwerks- und Reifenprüfständen über akustische, thermodynamische und servo-hydraulische Prüfeinrichtungen bis hin zu einer Gesamtfahrzeug-Crashanlage sowie Teststrecken einschließlich modernster Messtechnik reicht. Hinzu kommt eine aktuelle Soft- und Hardwareausstattung für alle erforderlichen Simulationsdisziplinen. Das ika beschäftigt rund 120 festangestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie mehr als 80 studentische Hilfskräfte. Zusätzlich entstehen permanent ca. 100 studentische Arbeiten im Rahmen der Forschung und Entwicklung.

 


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