Dienstag, 22. Juni 2010 · 448 Wörter · 3488 Zeichen

Antrittskolloquium von Univ.-Prof. Dr.-Ing. Lutz Eckstein in Aachen: Der neue Leiter des ika stellt die Zukunft der automobilen Forschung dar

Zum Jahresbeginn hat Lutz Eckstein die Leitung des Instituts und des Lehrstuhls für Kraftfahrzeuge an der RWTH Aachen University sowie den Vorsitz des Beirats der Forschungsgesellschaft Kraftfahrwesen mbH Aachen übernommen. Aus diesem Anlass diskutierte er am 19. Juni 2010 mit mehr als 300 hochrangigen Gästen aus Industrie und Wissenschaft die Zukunft des Automobils.

Im Fokus der Vorträge, Diskussionen und des Fahrevents mit über 40 Fahrzeugen standen die Herausforderungen und Handlungsfelder der zukünftigen Mobilität. Prof. Dr. Ernst Schmachtenberg, Rektor der RWTH Aachen University, Dr. Jens Baganz, Staatssekretär im MWME, Dr. Michael Paul, Vorstandsmitglied der ZF Friedrichshafen AG, Prof. Dr. Dirk Abel, Leiter des Instituts für Regelungstechnik, sowie Prof. Dr. Stefan Gies, Leiter PKW-Fahrwerksentwicklung des Volkswagen-Konzerns, gestalteten mit Grußworten und Vorträgen den Vormittag der Veranstaltung.

Professor Eckstein stellte folgende Kernbotschaften in das Zentrum der Diskussion: Effizienz & Emission wandeln sich aufgrund der wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen vom Optimierungskriterium zur Gestaltungsmaxime. Nach CO₂ werden Sicherheit und Fahrerassistenz zum nächsten „Mega-Thema“ in Politik und Gesellschaft, da weltweit im kommenden Jahr mehr als eine Million Menschen im Straßenverkehr sterben. Deshalb werden Effizienz und Sicherheit zu „Hygienefaktoren“ der zukünftigen Mobilität – kaufentscheidend wird zunehmend das Fahrerlebnis, das Lutz Eckstein für Elektrofahrzeuge entscheidend mitgestalten möchte. Die von ihm formulierte Vision eines unfall- und emissionsfreien Fahrens erfordert das Auflösen der Zielkonflikte zwischen Effizienz, Sicherheit und Fahrerlebnis. Die Elektromobilität stellt dabei ein zentrales Handlungsfeld dar und ist längst von einer „Option“ zur Notwendigkeit geworden. Aufgrund der hohen Komplexität der Wechselwirkungen zwischen gesellschaftlichen, ökologischen und ökonomischen Rahmenbedingungen einerseits sowie technologischen Herausforderungen andererseits erfordert die Gestaltung der zukünftigen Mobilität eine koordinierte, interdisziplinäre Zusammenarbeit vieler Wissenschaftsbereiche, aber auch zwischen Wissenschaft, Politik und Industrie. Nur dann kann es nach Ansicht von Prof. Eckstein gelingen, automobile Innovationen als „virtuelle Bodenschätze“ Deutschlands nachhaltig zu fördern.

Am Nachmittag konnten sowohl Forschungs- und Entwicklungsergebnisse von ika und fka als auch innovative Fahrzeug- und Antriebskonzepte auf der neuen RWTH-Teststrecke in Aldenhoven „erfahren“ werden. Dort entsteht in mehreren Bauabschnitten ein einzigartiges Testzentrum, das Aldenhoven Testing Center (ATC), das über spezielle Sendeanlagen, sogenannte Pseudoliten, bereits vor Inbetriebnahme der GALILEO-Satelliten die Galileo-Signale zur Verfügung zu stellt. Der erste Bauabschnitt des ATC umfasst u.a. eine kreisförmige, asphaltierte Fahrdynamikfläche mit 220 m Durchmesser. Innerhalb des zweiten Bauabschnitts sollen weitere Streckenelemente wie ein ovaler Rundkurs, ein Handlingkurs und eine Schlechtwegstrecke sowie eine spezielle Infrastruktur zur Erprobung zukünftiger Technologien mit besonderem Fokus auf der Elektromobilität entstehen.


Über das Institut für Kraftfahrzeuge (ika) der RWTH Aachen University

Das Institut für Kraftfahrzeuge (ika) beforscht unter Leitung von Herrn Prof. Dr. Lutz Eckstein das Gesamtfahrzeug einschließlich seiner Systeme und deren Wechselwirkungen. Von der Idee über innovative Komponenten- und Systemkonzepte bis hin zum Fahrzeugprototypen gestalten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Institutes das Fahrzeug der Zukunft. Das ika leistet sowohl in öffentlichen Projekten als auch in Kooperation mit Automobilherstellern und -zulieferern einen anerkannten Beitrag zur Lösung der aktuellen Herausforderungen.

Grundlage der intensiven Forschungsarbeiten für große Teile der Automobilindustrie sowie öffentliche Fördermittelgeber auf EU-, Bundes- und Landesebene stellt die umfangreiche Infrastruktur des ika dar, welche von Antriebs-, Batterie-, Fahrwerks- und Reifenprüfständen über akustische, thermodynamische und servo-hydraulische Prüfeinrichtungen bis hin zu einer Gesamtfahrzeug-Crashanlage sowie Teststrecken einschließlich modernster Messtechnik reicht. Hinzu kommt eine aktuelle Soft- und Hardwareausstattung für alle erforderlichen Simulationsdisziplinen. Das ika beschäftigt mehr als 135 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie rund 100 studentische Hilfskräfte. Zusätzlich entstehen jährlich ca. 200 studentische Arbeiten im Rahmen von Forschungs- und Entwicklungsprojekten.


Zur Veröffentlichung freigegeben. Bei Abdruck Belegexemplar erbeten. Bei Rückfragen oder Wunsch nach weiterem Material wenden Sie sich bitte an Ihre Ansprechpartner.

Pressekontakt

Institut für Kraftfahrzeuge, RWTH Aachen University
Steinbachstraße 7
52074 Aachen

Nikola Druce M.A.
Leiterin PR/Medien
+49 241 80 25668
E-Mail

Download

PDF der Pressemitteilung herunterladen.Pressmitteilung inkl. Bilder als ZIP-Datei herunterladen.

Adresse

Institut für Kraftfahrzeuge
RWTH Aachen University
Steinbachstraße 7
52074 Aachen · Deutschland

office@ika.rwth-aachen.de
+49 241 80 25600

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.