Donnerstag, 15. Februar 2018 · 419 Wörter · 3105 Zeichen

Das EU-Projekt MeBeSafe startet mit der Datenerhebung in Eindhoven zur Verbesserung der Verkehrssicherheit

Das Horizon 2020 EU Projekt MeBeSafe (Measures for Behaving Safely in Traffic) hat erfolgreich seine ersten Basismessungen innerhalb des Projektes in Eindhoven, Niederlande durchgeführt. Die Messungen an einer Autobahnausfahrt in Eindhoven sowie weitere Messungen an einer belebten Straßenkreuzung im Stadtzentrum erheben Daten über das aktuelle Fahrverhalten, erfassen Verkehrsströme und Fahrtrichtungen und bilden die Forschungsgrundlage für die Verbesserung der Verkehrssicherheit durch das Konzept des Nudgings.

In dem Arbeitspaket “Infrastructure Measures” innerhalb des MeBeSafe Projekts haben die RWTH Aachen mit dem Institut für Kraftfahrzeuge (ika) und dem Institut für Straßenwesen (ISAC), der BMW Group und Heijmans, das Ziel, Autofahrer zu sicherem Verhalten im Straßenverkehr zu helfen. Durch die Implementierung von Infrastruktur-Nudging-Maßnahmen sollen Autofahrer dazu animiert werden, eine angemessene Geschwindigkeit und sichere Fahrtrajektorie zu wählen. Darüber hinaus sollen auf diesem Wege besonders die Fahrer adressiert werden, die ein potentiell risikoreicheres Fahrverhalten zeigen.

Im Rahmen des Projekts wird eine Autobahnausfahrt in Eindhoven, Niederlande, als Implementierungsabschnitt dienen. In einem ersten Schritt wurde der dortige Verkehrsfluss während der zweiten Januarwoche 2018 gemessen. Die Ergebnisse dienen als erster Indikator für die simulative Erprobung potenzieller Infrastruktur–Maßnahmen, die dieses Jahr im Fahrsimulator des ika und mittels virtueller Verkehrsmodellierung überprüft werden. Die Forschungsarbeit wird 2019 mit den Vorbereitungen für Feldversuche mit realen infrastrukturellen Nudging-Maßnahmen in Eindhoven fortgesetzt. Zweck ist die Validierung der Fahrsimulation sowie der virtuellen Verkehrsmodellierung.

Im Arbeitspaket “In-Vehicle Measures” sollen Autofahrer ebenfalls durch das Konzept des Nudgings dazu bewegt werden, achtsamer in Kreuzungen mit eingeschränkter Sicht zu fahren, an denen sogenannte "Vulnerable Road User" (VRU) wie Fußgänger oder Fahrradfahrer ihren Weg kreuzen könnten. In diesem Arbeitspaket liegt der Fokus jedoch auf Nudging-Maßnahmen innerhalb der Fahrzeuge (HMI). TNO und Cygnify haben dazu im Zentrum von Eindhoven eine Woche lang rund um die Uhr die Variationen in Verkehrsfluss und Fahrtrichtung der Fahrradfahrer und Fahrzeuge an einer Kreuzung ohne Ampelanlage erhoben. Die Resultate dieser Datenanalyse helfen, die Entscheidungslogik in Fahrzeugen zu verbessern. So sollen Fahrer bereits zu einem frühen Zeitpunkt darüber informiert werden, dass sich möglicherweise ein Fahrradfahrer auf dem angesteuerten Weg des Fahrzeugs befindet, selbst wenn ein Fahrradfahrer noch nicht im Sichtfeld der Sensoren des Fahrzeuges ist. In diesem Teil des Projekts werden verschiedene Nudging-Systeme entwickelt, von denen die vielversprechendste Lösung in ein Fahrzeug für die geplanten Feldversuche in 2019 implementiert wird.


Über das Institut für Kraftfahrzeuge (ika) der RWTH Aachen University

Das Institut für Kraftfahrzeuge (ika) beforscht unter Leitung von Herrn Prof. Dr. Lutz Eckstein das Gesamtfahrzeug einschließlich seiner Systeme und deren Wechselwirkungen. Von der Idee über innovative Komponenten- und Systemkonzepte bis hin zum Fahrzeugprototypen gestalten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Institutes das Fahrzeug der Zukunft. Das ika leistet sowohl in öffentlichen Projekten als auch in Kooperation mit Automobilherstellern und -zulieferern einen anerkannten Beitrag zur Lösung der aktuellen Herausforderungen.

Grundlage der intensiven Forschungsarbeiten für große Teile der Automobilindustrie sowie öffentliche Fördermittelgeber auf EU-, Bundes- und Landesebene stellt die umfangreiche Infrastruktur des ika dar, welche von Antriebs-, Batterie-, Fahrwerks- und Reifenprüfständen über akustische, thermodynamische und servo-hydraulische Prüfeinrichtungen bis hin zu einer Gesamtfahrzeug-Crashanlage sowie Teststrecken einschließlich modernster Messtechnik reicht. Hinzu kommt eine aktuelle Soft- und Hardwareausstattung für alle erforderlichen Simulationsdisziplinen. Das ika beschäftigt mehr als 135 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie rund 100 studentische Hilfskräfte. Zusätzlich entstehen jährlich ca. 200 studentische Arbeiten im Rahmen von Forschungs- und Entwicklungsprojekten.


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This project has received funding from the European Union's Horizon 2020 research and innovation programme under grant agreement No 723430.

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