Freitag, 18. März 2016 · 440 Wörter · 3253 Zeichen

Premiere des SpeedE auf dem VDA Technischen Kongress

Auf dem VDA Technischen Kongress stellt das Institut für Kraftfahrzeuge die gerade fertiggestellte Forschungsplattform SpeedE vor.

Die Mobilität der Zukunft stellt viele Herausforderungen an die Gestaltung von Fahrzeugen. Mit dem SpeedE verfügt das Institut für Kraftfahrzeuge (ika) der RWTH Aachen University über eine einzigartige Möglichkeit, sich dieser Herausforderung zu stellen. Die offene Forschungsplattform ermöglicht die einfache und schnelle Integration neuer Funktionen und Komponenten, um Lösungsansätze erfahrbar und somit bewertbar zu machen. Dazu existiert der SpeedE als Simulationsmodell, als Fahrzeugkabine (Mock-up) zur Nutzung im Fahrsimulator sowie als reales, voll funktionsfähiges Fahrzeug. Auf dem VDA Technischen Kongress, der am 17. und 18. März 2016 in Ludwigsburg stattfindet, stellt das ika den fahrenden Prototyp des SpeedE aus.

Seit 2011 haben sich die Forscher des Instituts für Kraftfahrzeuge unter Leitung von Prof. Lutz Eckstein dank der nachhaltigen Unterstützung durch die Hans Hermann Voss-Stiftung, die fka Forschungsgesellschaft Kraftfahrwesen mbH Aachen sowie weiterer Partner mit der Entwicklung einer Fahrzeugplattform mit offenen Schnittstellen beschäftigt. Das Ziel war, ein Fahrzeugkonzept zu schaffen, in welchem das funktionale Potential der Vernetzung von Einzelradlenkung, Einzelradbremse und elektrischen Antrieben konsequent umgesetzt und bewertet werden kann. So verfügt der SpeedE als auffallendstes Merkmal über eine durch Sidesticks gesteuerte Steer-by-Wire-Vorderachse, die Lenkeinschläge bis zu 90° ermöglicht und so ein Wenden auf engstem Raum erlaubt. Der Antrieb besteht aus zwei Elektromotoren, die jeweils ein Hinterrad antreiben, so dass eine radindividuelle Antriebsmomentverteilung (Torque Vectoring) möglich ist. Die Vernetzung dieser Systeme erlaubt ferner eine deutliche Vereinfachung einzelner Systeme, da diese im Fehlerfall funktional voneinander profitieren können. Das funktionale Sicherheitskonzept umfasst auch ein separates 48 V-Bordnetz mit einer crash-deformierbaren Batterie, aus der unter anderem die beiden Lenksysteme gespeist werden.

Das Design des Fahrzeugs, in dem der Fahrer des Dreisitzers eine zentrale Sitzposition einnimmt, ist in Zusammenarbeit mit dem Transportation Design der Hochschule Pforzheim unter Leitung von Prof. James Kelly entstanden. Aus dieser interdisziplinären Zusammenarbeit stammt nicht nur das Exterieurdesign entstanden, sondern auch das Sitz- und Türkonzept. Das Interieur kann auf Grundlage der Steuerung über Sidesticks völlig neu gestaltet werden – der Fahrer könnte während des automatisierten Fahrens beispielsweise sprichwörtlich „die Beine hochlegen“.

Die SpeedE-Plattform wird bereits heute in zahlreichen interdisziplinären Forschungsvorhaben als Innovationsträger und Validierungsplattform eingesetzt. Sie steht darüber hinaus für bilaterale Projekte zur Verfügung.

 

Über das Institut für Kraftfahrzeuge (ika) der RWTH Aachen University

Das Institut für Kraftfahrzeuge (ika) beforscht unter Leitung von Herrn Prof. Dr. Lutz Eckstein das Gesamtfahrzeug einschließlich seiner Systeme und deren Wechselwirkungen. Von der Idee über innovative Komponenten- und Systemkonzepte bis hin zum Fahrzeugprototypen gestalten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Institutes das Fahrzeug der Zukunft. Das ika leistet sowohl in öffentlichen Projekten als auch in Kooperation mit Automobilherstellern und -zulieferern einen anerkannten Beitrag zur Lösung der aktuellen Herausforderungen.

Grundlage der intensiven Forschungsarbeiten für große Teile der Automobilindustrie sowie öffentliche Fördermittelgeber auf EU-, Bundes- und Landesebene stellt die umfangreiche Infrastruktur des ika dar, welche von Antriebs-, Batterie-, Fahrwerks- und Reifenprüfständen über akustische, thermodynamische und servo-hydraulische Prüfeinrichtungen bis hin zu einer Gesamtfahrzeug-Crashanlage sowie Teststrecken einschließlich modernster Messtechnik reicht. Hinzu kommt eine aktuelle Soft- und Hardwareausstattung für alle erforderlichen Simulationsdisziplinen. Das ika beschäftigt mehr als 135 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie rund 100 studentische Hilfskräfte. Zusätzlich entstehen jährlich ca. 200 studentische Arbeiten im Rahmen von Forschungs- und Entwicklungsprojekten.


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