Donnerstag, 18. April 2013 · 511 Wörter · 3831 Zeichen

Spatenstich zum 2. Bauabschnitt des Aldenhoven Testing Centers am 10. April 2013

Mit dem offiziellen Spatenstich wurde nun die 2. Bauphase des Automobilen Testzentrums auf dem ehemaligen Zechengelände Emil Mayrisch eröffnet.

Die ATC – Aldenhoven Testing Center of RWTH Aachen University GmbH ist eine Tochter des Kreises Düren und der RWTH Aachen University. Das Institut für Kraftfahrzeuge (ika), der Lehrstuhl für Verbrennungskraftmaschinen (VKA) und das Institut für Regelungstechnik (IRT) haben sich neben der RWTH-Zentrale und dem Kreis Düren finanziell direkt beteiligt. Die ATC GmbH baut in Aldenhoven auf dem ehemaligen Zechengelände Emil Mayrisch ein Mobilitätstestzentrum und wird dieses künftig betreiben und vermarkten. Dabei macht insbesondere die Ausrichtung des ATC auf kleine und mittelständische Unternehmen, die im Bereich Mobilität und Verkehr forschen und entwickeln, das ATC so besonders. Die Gesamtkosten für den zweiten Bauabschnitt betragen ca. 9,5 Mio. €, von denen 80 % durch eine Fördermaßnahme des Landes Nordrhein-Westfalen zur Verfügung gestellt werden.

Bis Ende 2013 werden auf dem Gelände in Aldenhoven-Siersdorf die Möglichkeiten zur Forschung und Entwicklung auf dem Automobil-Prüfgelände ausgebaut. Neben der bereits seit 2009 in Betrieb befindlichen Fahrdynamikfläche werden in diesem Bauabschnitt ein Ovalkurs, Bremsflächen mit hohem und niedrigem Reibwert, eine Schlechtwegstrecke, ein Handlingkurs sowie ein Steigungshügel erstellt. Diese Strecken sind erforderlich, um die Forschung an Fahrzeugen und deren Komponenten und Systemen in ihrer Gesamtheit zu ermöglichen. Verschiedene Fahrsituationen wie beispielsweise Kolonnenfahrten, die Wirkung von Assistenzsystemen wie Abstandsregelung, Kurvenerkennung und -warnung, oder die Untersuchung von Kollisions- und Kreuzungssituationen lassen sich hier sicher, reproduzierbar und ohne Behinderung des realen Straßenverkehrs untersuchen. So umfassen die vielfältigen Zielsetzungen des Testzentrums zum Beispiel die Verbesserung der aktiven und passiven Fahrzeugsicherheit durch die Entwicklung und Erprobung moderner Assistenzsysteme. Der Fahrer soll in kritischen Fahrsituationen gewarnt werden, Aktionsempfehlungen erhalten oder durch aktive Eingriffe unterstützt werden. Daneben können auch Themenstellungen rund um den Verbrennungsmotor erforscht werden, wie beispielsweise die Verminderung des Schadstoffausstoßes, der Lärmemissionen und Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs. Ebenso befassen sich bereits aktuelle Forschungsvorhaben mit hybriden Antriebskonzepten und Brennstoffzellensystemen.

Übersicht über die einzelnen Streckenelemente

Ovalkurs:
Das Oval wird auf einer Gesamtlänge von ca. 2 km drei Fahrspuren aufweisen und ein querkraftfreies Fahren bis etwa 110 km/h ermöglichen. Es ist somit auch mit Lkw befahrbar.

Schlechtwegstrecke:
Auf den verschiedenen Straßenbelägen und Hindernissen können auf einem geraden Streckenelement Fahrkomfortbewertungen durchgeführt werden. Dabei lassen z. B. Kopfsteinpflaster, Plattenstöße und aufschraubbare Hindernisse Aussagen über den Fahrkomfort zu.

Bremsenstrecke:
Die Bremsenstrecke mit ihren verschiedenen, bewässerbaren Reibbelägen wird genutzt, um das Bremsverhalten eines Fahrzeugs zu analysieren. Hier kann die Wirkung von Bremssystemen, Anfahrsystemen und Reifen bei Nässe, Trockenheit und wechselnden Bedingungen überprüft werden.

Handlingkurs:
Der Handling-Parcours mit verschiedenen Kurvenradien wird das Testen des Fahrverhaltens und des Fahrwerks in Extremsituationen ermöglichen.

Steigungshügel:
Die Steigungshügel werden Steigungen von 5 %, 12 % und 30 % besitzen. Die Fahrbahn mit 12 % Steigung ist bewässerbar.


Über das Institut für Kraftfahrzeuge (ika) der RWTH Aachen University

Das Institut für Kraftfahrzeuge (ika) beforscht als Teil der RWTH Aachen University das Gesamtfahrzeug einschließlich seiner Systeme und deren Wechselwirkungen. Von der Idee über innovative Komponenten- und Systemkonzepte bis hin zum Fahrzeugprototypen gestalten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Institutes das Fahrzeug der Zukunft. Das ika leistet sowohl in öffentlichen Projekten als auch in Kooperation mit Automobilherstellern und -zulieferern einen anerkannten Beitrag zur Lösung aktueller und zukünftiger Herausforderungen.

Grundlage der intensiven Forschungsarbeiten für große Teile der Automobilindustrie sowie öffentliche Fördermittelgeber auf EU-, Bundes- und Landesebene stellt die umfangreiche Infrastruktur des ika dar, welche von Antriebs-, Batterie-, Fahrwerks- und Reifenprüfständen über akustische, thermodynamische und servo-hydraulische Prüfeinrichtungen bis hin zu einer Gesamtfahrzeug-Crashanlage sowie Teststrecken einschließlich modernster Messtechnik reicht. Hinzu kommt eine aktuelle Soft- und Hardwareausstattung für alle erforderlichen Simulationsdisziplinen. Das ika beschäftigt rund 120 festangestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie mehr als 80 studentische Hilfskräfte. Zusätzlich entstehen permanent ca. 100 studentische Arbeiten im Rahmen der Forschung und Entwicklung.

 


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Institut für Kraftfahrzeuge, RWTH Aachen University
Steinbachstraße 7
52074 Aachen

Nikola Druce M.A.
Leiterin PR/Medien
+49 241 80-25668
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